Habe das Unwetter gut im Zelt überstanden. Bin Früh um 9:00 Uhr aufgestanden und wieder schönster Sonnenschein. Heute hatte ich keine Eile, so hab ich dann glaube ich auch bis 11:30 Uhr getrödelt, bis ich mich auf den Weg nach Slunj gemacht habe. Auf dem Weg ist mir auch gleich ein Reh über die Straße gelaufen, kommt hier im Waldgebiet öfter vor.
Slunj ist ein altes ehemaliges Mühlendorf in dem sich zwei Flüsse treffen und quer durch die ganze Ortschaft fließen. Sah wirklich toll aus dort, der Besuch hatte sich gelohnt. Bilder siehe unten. Es gibt in Kroatien auch unglaublich viele Schmetterlinge. Bestimmt 20 Stück haben ihr Leben allerdings schon an meinem Visier verloren. R.I.P! :-)
Danach bin ich aufgebrochen um nach Bosnien zu fahren. Wollte die erste große Stadt Bihac besuchen. An der Grenze habe ich mich dummerweise gleich zweimal unbeliebt gemacht. Normal kenn ich das so: Erstes Grenzhäuschen, dann vielleicht 100 m fahren und dann zweites Grenzhäuschen. War hier so jedenfalls nicht der Fall wie ich feststellen musste. Wollte gleich zum hinteren Häuschen durchfahren, da das erste unbesetzt ausgesehen hat. War es natürlich nicht gewesen, so mussten mich die Kroaten zurück pfeifen. Peinlich, naja gut. Dachte ich, ok, erste Kontrolle, fahren wir durch und schauen wo der nächste Grenzposten ist. Dieser war genau 3 m weiter gewesen in dem Grenzhäuschen, zu welchem ich eben schon fahren wollte. Diesmal wurde ich von schreienden Bosniern aufgehalten. :-) Jeweils kurz Ausweis zeigen hat allerdings gereicht. Habe keinen Reisepass benötigt und auch die grüne Versicherungskarte welche man wohl dabei haben muss um nach Bosnien einzureisen, wollte niemand sehen.
Kaum war man in Bosnien merkte man den Unterschied zu Kroatien. Das Land erscheint ein gutes Stück ärmer. Es war wohl gerade Schule aus, deshalb kamen mir überall Kinder auf der Hauptstraße entgegen. Einen Bürgersteig gibt es hier nicht. Mehrere kleine Jungs haben mir gewunken und auch sie wollten, dass ich einmal für sie Gas gebe, habe in meinem kurzen Aufenthalt in Bosnien kaum andere Motorräder gesehen, von daher dort vielleicht etwas Besonderes? Naja, zumindest so eine „alte“ Enduro. Hab die ganze Reise noch keine DR oder etwas Vergleichbares gesehen. Enduros sowieso nicht. Nach einigen Kilometern erreichte ich dann auch Bihac. Die Stadt war ganz schön anzusehen gewesen. Worauf man aber aufpassen muss, hier nehmen es die Leute mit der Geschwindigkeit wohl wieder ernster. Sind alle relativ langsam gefahren. Bin auch durch einen Blitzer gefahren, ging aber wohl nicht los, war in dem Moment auch höchstens 10 km/h zu schnell gewesen, wollte mich ja an die Fahrweise anpassen.
Nach ca. 1 h Aufenthalt habe ich dann auch Bosnien wieder verlassen, diesmal natürlich an jedem Grenzhäuschen gehalten. Aber ein bisschen verärgert wurde ich noch angesehen, waren natürlich wieder die gleichen Kontrolleure gewesen. Hätte ich einen anderen Grenzposten in der Nähe gekannt, wäre ich lieber dort durchgefahren. :-)
Habe mich dann wieder auf den Heimweg zum Camp gemacht. Unterwegs ist dann mein Navi (Handy) ausgefallen. War ihm wohl zu heiß gewesen. Was soll ich da bitte sagen, geh auch nicht einfach aus. :-) Habe es einmal eine viertel Stunde in den Schatten gelegt. Der Akku war so heiß, den hat man nicht lange in der Hand halten können. Danach ging es glücklicherweise wieder, nur Akku war komplett platt, obwohl die ganze Zeit am Strom. Ist nun aber wieder schön geladen und funktioniert.
Bin heute ca. 250 km gefahren. Bin es heute extra langsam angegangen, da die Kupplung mir gestern doch zunehmend Sorgen bereitet hatte. Heute ist sie mir lediglich einmal durchgerutscht, da ich sonst sehr anständig gefahren bin ohne viel Gas zu geben. Kurven geräubert habe ich die Tage genug. Wenn ich etwas gemütlicher auch die Heimreise antrete, brauche ich mir wohl wenig Sorgen machen. Habe aber festgestellt, dass nun auch mein Federbein das Ölen angefangen hat und das nicht schlecht. Aber noch federt es gut. Der Simmerring vom Kickstarter ist jetzt auch wirklich undicht, wollte es erst nicht Wahr haben. Aber sind eigentlich alles Kleinigkeiten, die sich aber leider häufen. Die etwas über 800 km nach Hause werde ich es aber wohl noch schaffen. (Bitte, bitte, bitte! :-))
Kam dann so um 16:15 Uhr wieder im Camp an. Nach kurzem Gammeln, habe ich mich dann auch wieder ins Wasser begeben.
Bin heut ein bisschen weiter geschwommen. War echt super, hatte einen kleineren Wasserfall gefunden, wo genau ein Stein drunter war um sich drauf zu setzen. Das war wirklich Whirlpoolfeeling und völlig umsonst. War da bestimmt eine viertel Stunde lang gesessen und hab mir das Wasser auf den Rücken prasseln lassen. Dann bin ich weiter geschwommen.
Habe am Uferrand eine Schlange entdeckt, welche sich aus dem Wasser in eine Höhle an Land geschlängelt hatte. Konnte es nicht lassen und musste sie doch mal kurz am Schwanzende berühren. Der Kopf war ja schon in der Erde verbuddelt. :-) Bin dann noch ein Stück weiter geschwommen und sah erst ziemlich spät, dass ich wieder neben zwei Schlangen schwamm, welche sich gleich neben mir an einem Ast im Wasser festhielten. Die waren mir dann doch ein bisschen zu nahe und richteten sich auch auf da sie mich sahen um mich wohl abzuschrecken. Glaube zwar es waren harmlose Ringelnattern aber was weiß ich schon. Wollte am letzten Tag in Kroatien nichts mehr riskieren, da ich auch weiß, dass es hier Giftschlangen gibt. Bin dann auf alle Fälle lieber weg geschwommen. :-)
Auf dem Rückweg zum Ufer geriet ich dann noch in einen Schwarm kleiner Fische welche rings um mich umher schwammen. Einen konnte ich mit der Hand fangen, hab ihn natürlich gleich wieder frei gelassen. Die Fische waren total aufdringlich und haben versucht mir die Luftblasen vom Bauch zu fressen. :-) Als sich dann noch eine Libelle auf meine Hand setzte (gibt hier wunderbar blaue, kenn ich aus Deutschland gar nicht) war es mir dann doch langsam genug Viehzeug und ich bin aus dem Wasser. Naja, genug bekomme ich davon ja eigentlich gar nicht, aber war dann doch schon lange genug im Wasser gewesen. Habe dann noch am Ufer gelesen bis sich die Sonne verzogen hat.
Jetzt habe ich alles gesehen was ich hier sehen wollte, hat echt alles total super geklappt bis jetzt und hatte auch mit dem Wetter starkes Glück. Morgen werde ich die Heimreise antreten, wohl noch einmal mit einer Zwischenstop-Übernachtung. Diese würde ich gerne ausfallen lassen, weil hab ja an sich nichts mehr davon am Abend das Zelt irgendwo aufzubauen, am nächsten Tag gleich wieder einpacken und Weiterfahren. Aber wird wohl so geschehen. Über 800 km, dann noch nur über die Landstraße mit der DR ist dann schon wirklich sehr viel. Mit Schafsfell unterm Hintern vielleicht möglich. :-) Der Hintern tut einem nämlich nach 100 km wirklich schon weh und wird nach noch mehr Kilometer nicht besser. Wahrscheinlich liest man sich deshalb morgen nicht, da ich nicht weiß an welchem Campingplatz ich halten werde und werde mir wegen einem Tag nicht extra die Mühe machen WLAN einzurichten, falls überhaupt vorhanden. Freue mich die nächsten zwei Tage an sich nur noch auf die Alpenpässe, die werden bestimmt wieder spitze, da ich dieses Mal auch andere nehme als auf der Hinfahrt.
Schwimmende Brücke zum Camp:
Meine "Badewanne" ein paar Kilometer flussaufwärts:
So wohnt man in Slunj:
Man beachte den Wasserfall der direkt unter dem Haus durch geht:
Und noch nen Wasserfall, jetzt reichts langsam mit denen: :-)
Juhu, Bosnien! Ich bin angekommen:
Bosnische Berge:
@Hubert, euren Golf gibts doch noch! :-)
Alle weiteren Fotos zu dieser Tour:
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Google Earth KML-File. Einfach herunterladen und mit Google Earth öffnen. Ihr seht genau wo ich gefahren bin, wurde per GPS mitgeloggt:
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PS: Hier fehlen leider die letzten Kilometer zurück zum Camp. Wer sich den Bericht durchgelesen hat weiß wieso.