Transalpina
Kurzer Nachtrag zu gestern. Beim Tröpfeln ist es leider nicht geblieben. Das Gewitter kam direkt über den Campinplatz, mein Zelt wäre wahrscheinlich weggeflogen, wäre ich nicht drin gelegen. Ein Blitz jagte den nächsten. Hatte leider den Hering vom Vorzelt nicht gescheit drin stecken weil der schon etwas krumm war, und schon hatte sich das Zelt losgerissen. Hab es aber wieder befestigen können und alle Sachen unter meinem Vorzelt zu mir in den "Schlafbereich" sichern können. Zelt hat dann echt gut gehalten, eine Ecke wurde minimal feucht, das war es, obwohl draußen Weltuntergangsstimmung herrschte.
Der Morgen war dann wieder trocken, also lud ich eifrig auf und kaufte als Mitbringsel noch einen Vampirwein. Es ging wieder zur motorradfreundlichen Seite von Bran heraus, die Strecke die ich gestern schon gefahren war. Die Fahrt verlief wie immer relativ langsam aber problemlos. Etwas schneller kam ich voran da nicht mehr soviel Verkehr herrschte wie am Wochenende. Nach ca. 200 km hatte ich Novaci erreicht, wo die Transalpina für mich begann und sich die Berge nach oben hinaufschlängelt auf 2145 m Höhe über dem Meeresspiegel. Eine super Aussicht! Wurde ausnahmsweise einmal richtig kühl, war ich schon gar nicht mehr gewohnt. Die Transalpina ist für mich auf alle Fälle genauso fahrenswert wie die Transfogarascher Hochstraße!
Die Straße selbst ist meist in einem guten Zustand, oft frisch geteert, hin und wieder ein paar Meter Schotter, hätte mehr sein dürfen. Mitten unterwegs wurde ich plötzlich von einem Mann mit Funkgerät angehalten. Hatte kein Wort verstanden was er wollte, vielleicht hätte ich mal die Kopfhörer mit Musik aus den Ohren holen sollen, egal. Bin dann weiter gefahren und ums Eck stand ein Kamerateam mit Videowagen welches mich filmte. Bald werde ich noch prominent. Letztes Jahr war ich mit Hacky ja bereits in der Island Nachrichtensendung wie ich im Fluss feststeckte.
Als die großen Pässe dann vorrüber waren, war die Fahrt noch lange nicht langweilig. Kleine Flüsse, tolle Felsformationen, viel Wald. Schließlich kam ich auf der anderen Seite der Karpaten in Sebeș heraus. Waren glaube ich so um die 150 km.
Einen weiteren Plan wie es denn weiter gehen sollte hatte ich nicht mehr. Ich hab alles gesehen in Rumänien was ich sehen wollte und was in erreichbarer Nähe war, also was tun? Entschloss mich einige Kilometer der Heimat entgegen zu fahren, da es noch zu bald war sich schon eine Unterkunft zu suchen.
Bin jetzt in Arad gelandet in einem echt coolen Hotel. Zimmerpreis absolut bezahlbar und groß. Die Grenze zu Ungarn ist nicht mehr weit. Es waren dann heute so 500 km Fahrt die echt Spaß gemacht hat, nur die letzten Kilometer nach Arad waren etwas fade da nur gerade aus und alles sehr langezogen.
War dann jetzt ehrlich gesagt etwas faul, Motorrad steht noch voll bepackt vor dem Hotel. Habe nur meine "wertvollen" Sachen mit rein genommen der Rest bleibt festgezurrt, spar ich morgen Zeit und Nerven. Und wenn jemand meinen Packsack klauen möchte, viel Spaß mit den alten Unterhosen.
Wollte eigentlich unten im Hotel etwas essen gehen, hatte aber auch meine Schuhe im Packsack gelassen. Kurze Hose und Motorradstiefel kommt uncool. Hatte bisher erst ein Salamibrot gegessen aber auch noch keinen großen Hunger. Also das restliche Salamibrot im Zimmer vernichtet + Müsliriegel welche ich die letzten Tage schon ganz vergessen hatte, hat auch gereicht. Bin jetzt eh total müde, wird Zeit fürs Bett.
Nach Hause sind es jetzt noch genau 1111 km. Wolte ja eigentlich auf 2 Tage heim fahren, aber das ist ja schon fast wieder machbar. Warum tu ich mir so etwas nur immer an? Naja ich mach morgen mal los und schau wie schnell ich voran komme. Dementsprechend entscheide ich ob ich noch einmal unterwegs übernachte oder bereits morgen nach Hause komme.
Eine Kleinigkeit ärgert mich aber jetzt wo ich Rumänien fast verlassen habe. Ich habe es nicht geschafft eine der unzähligen Pferdekutschen zu fotografieren auf denen manchmal die tollsten "Hochbauten" transportiert werden. Wollte immer auf eine "bessere Gelegenheit" warten, jetzt ist sie vorbei. Naja was solls.
Hier noch ein paar Bilder von der Transalpina, viele schöne Ecken habe ich aber gar nicht fotografiert sonst wäre ich gar nicht zum Fahren gekommen:
Alle weiteren Fotos dieser Tour:
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GPS Log GPX-File. Einfach herunterladen und mit Google Earth etc. öffnen:
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