Habs geschafft und bin nun wieder zu Hause angekommen. Gestern Früh um 7:00 Uhr aufgestanden zum Packen. um 8:40 Uhr war ich dann auch abfahrbereit. Bin ein paar Kilometer gefahren und war mal wieder mitten in der Pampa und hatte bemerkt, dass mein Kopfhörer nicht richtig im Navi gesteckt war. Habe diesen nur kurz gerichtet, da dachte wohl ein netter Kroate ich suche nach dem Weg und hat kurz bei mir gehalten. Er wollte wissen wo ich hin will. Hab ihm gesagt, dass ich nach Deutschland will. Hat der ein breites Grinzen aufgesetzt und gesagt: "You are lost, ok!", hat gelacht und ist weitergefahren. So ein Ar... Ich wusste ganz genau wo es lang geht, naja zumindest fast.
In Slowenien war ich dann ziemlich schnell, mein Camp war ja schon relativ nahe an der Grenze. Slowenien kommt einem dann schon wieder vom optischen ehr so vor wie Österreich, liegt ja auch eng beieinander. Kupplung hat mir dann auch verstärkt Probleme bereitet, da ich heute natürlich mit wesentlich mehr Gewicht unterwegs war als gestern.
Wie ich dann den Pass von Slowenien nach Österreich gefahren bin dachte ich es ist vorbei, ich komm nicht mehr weiter. In Österreich ist die Kupplung nur noch gerutscht. Selbst bergab beim Beschleunigen von 90 auf 100 km/h. Ansteigungen waren natürlich noch wesentlich schlimmer gewesen, an LKW überholen kaum zu denken. Wurde von nem Nissan Micra versägt. Auf der Suche nach einer Werkstatt um mir Unterlagscheiben für die Kupplungsfedern zu organisieren, da ich noch über 500 km vor mir hatte und wirklich gedachte hatte, dass ich es nicht mehr bis nach Hause schaffen werde, dachte ich mir dann, vielleicht sollte ichs einmal mit der Autobahn probieren, da hier ja wesentlich weniger geschaltet und beschleunigt werden muss. Also hab ich mir für die letzten 90 km Autobahn nach Salzburg noch eine Vignette gekauft, aber lieber so als die ganzen kurvenreichen Sträßchen durch Österreich zu fahren, obwohl mir das bestimmt mehr Freude bereitet hätte.
Die Fahrt auf der Autobahn ging dann ganz gut, bis nach Salzburg ging es sowieso nur bergab. Zum Beschleunigen durfte ich das Gas maximal einen Milimeter aufdrehen um die Kupplung nicht durchrutschen zu lassen. So habe ich dann Fahrt aufgenommen und bin Durchschnittlich sogar mit 100 - 120 km/h dann aber gefahren, sogar Ansteigungen, obwohl ich da meist etwas vom Gas gehen musste. Bin aber teilweise geduckt gefahren um den Windwiederstand zu verringern, hat wirklich ein bisschen was gebracht.
Hatte dann schon wirklich keinen Bock mehr, so beschloss ich die Fahrt bis nach Hause durchzuziehen, da das Navi seit ich auf der Autobahn wahr eine Ankunftszeit von 20:15 Uhr versprochen hatte. Angehalten bin ich freiwillig gestern überhaupt nicht, nur zum Tanken, Öl nachfüllen, einzig und allein ein Sandwich habe ich mir an einer Tankstelle gegönnt.
Doch dann kurz nach München zogen schwarze Wolken auf, ich kam mir wirklich vor als würde ich am späten Abend fahren und es blitzte und donnerte und die Autobahn steuerte direkt darauf zu. Kaum konnte ich blinzeln steckte ich auch schon mittem im Gewitter. Und da war er wieder mein Freund, der Hagel. Der Wind war so stark, dass ich mich kaum auf meiner Spur halten konnte und mir hagelte es ins Visier, habe nichts mehr gesehen. Konnte dann glücklicherweise eine Ausfahrt in eine Raststätte erreichen. Hier standen schon zahlreiche Autos in der Tankstelle unter, war kaum noch Platz für mich und mein Motorrad. Hier wartete ich dann ca. 45 Minuten bis der Wind aufgehört hatte, geregnet hat es allerdings immer noch, ich wollte nur noch heim und hatte noch genau 265 km vor mir und war pitsch nass. Zum Regencombi überziehen hatte der blitzartige Hagelsturm nicht mehr gereicht.
Endlich ging es weiter, doch nicht lange. Bin gerade mal fünf Minuten gefahren, winkte mir eine Polizeikelle entgegen. Also hinterher auf den nächsten Parkplatz. "So können Sie aber nicht fahren!" meinte der Polizist zu mir und ich überlegte noch, was er an meinem "Aufbau" mit Boxen und Seesack zu bemängeln hätte, da er ja schon von Kroatien nach Deutschland gut gehalten hatte. Darum ging es aber nicht, mein Rücklicht leuchtete nicht mehr. Super! Bei dem Wetter sehr gefährlich meinte der Polizist zu mir, womit ich ihm leider recht geben musste, da ich selbst Autos bei dem Regen schwer vor mir erkennen konnte und dann noch ohne Licht... Wir haben vereinbahrt, dass ich zur nächsten Raststätte weiterfahren dürfte um mir eine neue Glühbirne zu kaufen. Dies gab er auch seinen Kollegen per Funk durch, da er sich wohl schon auf der Heimfahrt befand. Gesagt getan und schon wieder war ich auf einem Rastplatz, diesmal bei Pfaffenhofen. Am Straßenrand lag 20 cm hoch der Hagel und abgebrochene Äste von Bäumen. War zum Glück wirklich nur die Glühbirne kaputt gewesen. Mir war aber so kalt, konnte kaum die zwei Schrauben des Rücklichtes lösen.
Und weiter ging die wilde Fahrt. Es war dann bereits dunkel geworden und einfach langweilig auf der Autobahn. Hab es dann aber doch bis kurz nach 23:00 Uhr nach Hause geschafft. Die Kupplung war so fertig, dass sie an der Kreuzung in Winterhausen sogar im ersten Gang beim Anfahren durchgerutscht ist, aber ich bin wieder da. Bin gestern 882 km mit der DR am Stück durchgefahren (bis auf die beschriebenen Stops), geht docht! Der Hintern hat auch gar nicht so arg weh getan, hatte andere Probleme. Übrigens, komplette Tourenkilometer 2914 an der Zahl. Hab dann gleich ein heißes Bad genommen.
So ich geh jetzt mal raus die DR abladen, hatte gestern da wirklich keine Lust mehr dazu.
PS: Bilder gibts keine, das war mir gestern zu blöd! Werde die Tage aber dann alle geschossenen Bilder hier veröffentlichen.
Google Earth KML-File. Einfach herunterladen und mit Google Earth öffnen. Ihr seht genau wo ich gefahren bin, wurde per GPS mitgeloggt:
klick mich!